Allgemeines Endoskopische (Miminal invasive) Methoden zur Beseitigung eines Leistenbruches wurden in den 90er Jahren entwickelt. Bei diesen Methoden werden Kunststoff- netze auf der Rückseite der Muskeldecke des Bauchraumes zwischen Bauchfell und Muskulatur eingebracht. Vorteil dieser Methoden ist, dass 1.) die Hautschnittes sehr klein sind 2.) nach derzeitigem Kenntnisstand die Rückfallquote sehr gering ist 3.) der Patient viel früher nach der Operation wieder voll belastbar ist 4.) beidseitige Hernien können in einer operativen Sitzung repariert werden 5.) die Nerven der Bauchdecke viel weniger irritiert/verletzt werden können und somit die Komplikationsrate bezüglich des chronischen Leistenschmerzes deutlich geringer ist, als bei den offenen Methoden Nachteil dieser Methoden ist, dass zwingend eine Vollnarkose erforderlich ist und andere Komplikationen (z. B. Darmverletzungen und Blutungen in den Bauchraum) auftreten können, die bei der offenen Methode kaum möglich sind. Es gibt grundsätzlich zwei Methoden, die TEP (Total extraperiotioneale Methode) und die TAPP (Implantation des Netzes durch den Bauchraum). Wir bieten grundsätzlich aus folgenden Gründen die TAPP als Operationsmethode an: 1.) Im Bauchraum vorhandene zusätzliche Erkrankungen (z. B. Verwachsungen) können erkannt und beseitigt werden 2.) Das Verfahren ist aus unserer Sicht übersichtlicher 3.) Die Operateure habe seit über 15 Jahren Erfahrung mit dieser Methode Wir empfehlen diese Operationsmethode gemäß der europäischen Leitlinien bei allen Formen des Leistenbruches: 1.) wenn keine körperliche Schonung aus beruflichen Gründen möglich ist 2.) wenn eine Vollnarkose möglich ohne Probleme möglich ist 3.) wenn keine großen Voroperationen im Bauchraum vorliegen 4.) bei beidseitgen Brüchen 5.) bei Rückfällen nach offener Leistenbruchoperation Weitere Informationen zur TEP unter und zur TAPP unter  Operation Das Verfahren wird nach den grundsätzlichen Methoden der Minimal Invasiven Chirurgie durchgeführt. Drei Hautschnitte, davon einer unterhalb oder oberhalb des Nabels (je nach Körperstatur) von 1,5 cm Länge und je ein Schnitt von 1,5 cm Länge im rechten und linken Mittelbauch, sind erforderlich. Über diese Schnitte werden die Ventile (Trokare) im Bauchraum platziert. Unter Kontrolle der Videokamera wird im Bereich der Leiste das Bauchfell (Peritoneum) gespalten, die Leiste freigelegt und das Gewebe aus der Bruchpforte in den Bauchraum zurückgezogen. Anschließend wird der gesamte Bereich über eine große Fläche freigelegt und ein Netz mit einer Größe von 10 x 15 cm  implantiert. Das Netz wird entweder mit einem speziellen Stapler (Tacker) mit kleinen Metall- klammern befestigt oder mit einem speziellen Kleber fixiert. Anschließend wird das Bauchfell wieder verschlossen (mit Klammern oder Naht), die Ventile entfernt und die Haut mit auflösbaren Fäden verschlossen.   Nach der Operation In der Phase nach der Operation ist eine medikamentöse Schmerztherapie meist für 5 - 7 Tage erforderlich. Die Schmerzen entstehen innerhalb der ersten zwei Tage durch das Aufblähen des Bauchraumes mit CO2 Gas. Durch diese Maßnahme (um während der Operation ausreichend Platz zu haben) wird das Bauchfell gedehnt und reagiert mit einem Schmerz, der häufig als schwerer “Muskalkater” beschrieben wird und über den gesamten Bauchraum zu spüren ist. Vor allem am Rippenbogen und in selten Fällen im Bereich der Schulter treten diese Schmerzen auf. Wund- und Spannungsschmerz sind gegenüber den offenen Methoden gering. Die Schmerzen sind allerdings nicht stark, einfache Schmerzmittel, die von uns rezeptiert werden (wie z. B. Ibuprofen), reichen in der Regel aus. Eine Vorbeugung gegen Thrombose (Thrombosespritzen und Kompressionsstrümpfe) ist in der Regel für 5 Tage erforderlich, eine Stuhlregulation mit leichten Abführmitteln kann ebenfalls notwendig werden, um festen Pressen nach der Operation zu vermeiden. Duschen ist normalerweise ab dem 3. Tag nach der Operation wieder möglich. Die Arbeitsfähigkeit ist in der Regal nach 3 Wochen wieder möglich, allerdings mit einer Einschränkung: Dieses Operationsverfahren erfordert eine Schonung der Bauchmuskulatur für ca. 1 Woche erforderlich, in den ersten drei Wochen sollten nicht mehr als 10 kg gehoben werden, ab der vierten Woche ist eine zunehmende, normale Belastung wieder möglich. Auto fahren, Intimverkehr und Sport sollten erst wieder bei vollkommener Schmerzfreiheit begonnen werden, die “Freigabe” für die Aktivitäten erfolgt je nach Wundheilung und Befund bei den Nachuntersuchungen in unserer Praxis. Unser Informationsblatt für das Verhalten nach Leistenbruchoperationen können sie hier herunterladen:   Ergebnisse der TAPP Operation: Die Rückfallquote ist abhängig von der Größe des Bruches, in den derzeit vorliegenden Studien wird eine Rückfallquote von 0,9 - 2,3%. Komplikationen: Selten entstehen nach der Operation Infektionen der Wunde. Ebenso selten finden sich Blutergüsse und Ansammlungen von Wundwasser (Serome) unter der Wunde. Letztere können meist durch die Haut mit einer schmerzarmen Punktion abpunktiert werden. Stauungen der Blutgefäße des Samenstranges sind ebenfalls selten. Die speziellen Komplikationen der endoskopischen Verfahren, wie Darmverletzungen, die Verletzung von Blutgefäßen und die Nachblutung in den Bauchraum ist extrem selten. Chronische Schmerzen durch Irritation der Nerven der Bauchdecke kommen auch bei der TAPP vor, sind aber gegenüber den offenen Operationsmethoden deutlich seltener. Die Behandlung erfolgt mit Schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten, sowie durch Infiltration (Unterspritzung) der Schmerzzone mit örtlichen Betäubungs- mitteln. In vielen Fällen lassen sich damit auf Dauer die chronischen Schmerzen beseitigen. In seltenen Fällen muss durch eine zweite Operation der verantwortliche Nerv durchtrennt werden. Es resultiert ein Taubheitsgefühl im Bereich des Scham- beines und des Hodensackes. In manchen Fällen wird bei der Leistenbruchoperation der Nerv schon durchtrennt, wenn dieser verdickt und gereizt ist, um ein chronisches Schmerzsyndrom zu verhindern. Qualitätssicherung: Zur Sicherung der Qualität unserer Operationen und zur Überprüfung der Ergebnisse sind wir an der Deutschland weiten Qualitätsstudie Herniamed beteiligt.
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Häufiger Nebenbefund nach Voroperationen im Bauchraum: Verwachsungen/Adhäsionen, hier: nach Blinddarmoperation
Indirekter Leistenbruch rechts Bruchpforte im Bereich des Inneren Leistenrings
Kombinierter Bruch Indirekt und Direkt
Direkter Leistenbruch rechts Bruchpforte neben dem Inneren Leistenring, im Bruch sind Anteile von Fettgewebe fixiert
      Leistenbruch - Leistenhernie - Schenkelhernie: TAPP
Operatives Zentrum MediCenter Chirurgische Gemeinschaftspraxis Dres. Haunhorst, Ladra, Tüttenberg, Voiß
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