Milligan-Morgan (offene Hämorrhoidektomie)Die Entfernung eines oder mehrerer Hämorrhoidalpolsternach Milligan-Morgan ist das am häufigsten angewendeteOperationsverfahren. Das Operationsverfahren wurde 1935von den britischen Chirurgen Dr. E.T.C. Milligan undDr. C. Naughton Morgan entwickelt.Das Hämorrhoidalpolster wird zu Beginn mit einer Klemmegefasst, ein großer Teil der Operateure unterspritztdann das Polster mit einer blutstillenden Lösung.Dreiecksförmig wird nun das Hämorrhoidenpolstermit der Schere oder einem elektrischen Messerunter Schonung der Schließmuskulatur gelöst.Anschließend wird die zuführende Schlagader (Arterie)mit einer Naht verschlossen und die Hämorrhoide abgetragen.Eine sorgsame Blutstillung mit dem elektrischen Messer erfolgt.Es entsteht eine dreieckige offene Wunde.Die meisten Operateure legen am Ende der Operationfür ca. 4 Stunden eine blutstillende oder örtlich betäubendeTamponade ein.Ferguson (geschlossene Hämorrhoidektomie)Das Verfahren wurde von dem amerikanischen ChirurgenDr. Ferguson entwickelt. Der Unterschied zu dem Verfahrennach Milligan-Morgan besteht darin, dass der im Analkanalliegende Teil der Wunde mit einer Naht verschlossen wirdund nur der außen liegende Anteil der Wunde offen bleibt.Vorteil dieses Verfahrens soll eine Verminderungder Schmerzen nach der Operation sein,allerdings sind Infektionen dieser Wunden häufigerals bei der Operation nach Milligan-Morgan.Parks (submuköse Hämorrhoidektomie)Der britische Chirurg Dr. „Sir“ A.G. Parks entwickelte1956 diese Operationsmethode. Bei diesem Verfahrenwird die Haut des Analkanals durch einen T-förmigenSchnitt eröffnet und anschließend die unter der Analhautliegenden Gefäßpolster entfernt. Das blutzuführende Gefäßwird mittels einer Naht verschlossen. Die offene Wundewird durch Nähte komplett vernäht, so dass keine offeneWunde vorhanden ist.Vorteile bietet diese Methode, weil nach der Operationweniger Schmerzen auftreten und die Wunden schnellerabheilen. Nachteil ist die erhöhte Gefahr für Schwellungen,Blutergüsse und insbesondere Infektionen(Abszesse und Fisteln).Fansler-Arnold (rekonstruktive Hämorrhoidektomie)Das seit 1970 durchgeführte Verfahren wird vor allembei Hämorrhoiden des Stadium IV angewendet.Der operative Aufwand ist wesentlich höherals bei den anderen Verfahren, die Operation dauert länger.Die obere Schicht der sensiblen Haut des Analkanals wirdU-förmig eingeschnitten und der dadurch entstehendeHautlappen nach außen geklappt. Das zentrale blutzuführendeGefäß wird mittels Naht verschlossen, anschließend dasgesamte Gefäßpolster der Hämorrhoide von dem Hautlappenabpräpariert und entfernt. Nun wird der Lappen zurückgeklapptund wieder an der ursprünglichen Position angenäht.Vorteil dieses Verfahrens ist, dass keine sensible(empfindliche) Haut des Analkanals verloren gehtund somit auch ausgedehnte Befunde operativ versorgtwerden können. Nachteil ist, das der wieder angenähteHautlappen oftmals nicht wieder anwächst und/oderauf Grund der Spannung und Schwellungim Operationsgebiet ausreißt.Narkoseform:Regionalanästhesie oder VollnarkoseNach der Operation:In der Regel leichte Schmerzen, sofortige Nahrungsaufnahmeund Mobilisation, stationäre Überwachung für 2 - 3 Tagauf Grund der Nachblutungsgefahr bei Entfernungvon mehr als zwei Hämorrhoidalsegmenten (s. u.), ggf.auch als ambulanter Eingriff. Eine Schmerztherapie mitschmerzlindernden Salben und Medikamenten ist inder Regel für 2 - 3 Wochen erforderlich.Komplikationen:Nachblutung (vorwiegend innerhalb der ersten Tagenach Operation) ca. 2%Harnverhalt (vorwiegend bei Männern innerhalb der erstenTage nach Operation) ca. 4%Entzündungen, Abszesse (selten)Verengung der Nahtreihe (Stenose, selten)In der Phase nach der Operation vermehrt Stuhldrang, imDurchschnitt für ca. 3 Wochen (normalisiert sich mit derZeit)