UrsacheDurch Verletzungen, harten Stuhl, heftiges Pressen,aber auch durch lang anhaltende Durchfälle kann eszu kleinen Einrissen der empfindlichen Haut desAnalkanals kommen. Kleinere Einrisse werden häufig nurkurzzeitig durch ein Brennen wahrgenommen undheilen spontan ab.Größere Einrisse führen auf Grund desandauernden Schmerzes zu einer Schließmuskel-Verkrampfung, diese wiederum vermindert die Durch-blutung des erkrankten Bereiches. Durch den Teufelskreis„Schmerz – Krampf – Minderdurchblutung – Entzündung –Schmerz“kann diese so genannte chronische Analfissur dannnicht abheilen.Analfissuren findet man vornehmlich im hinteren Bereich(6°° Uhr), seltener vorne (12°° Uhr). Andere Lokalisationensind verdächtig auf eine entzündliche Ursache.TherapieAkute und kleinere Analfissuren werden heutzutagemedikamentös behandelt. Durch schmerzlinderndeMedikamente und Salben und eine Stuhlregulation wirdder Schmerz reduziert, der Schließmuskelkrampf wirddurch das Auftragen einer Diltiazem-haltigen Salbe(bekannt als Herzmedikament) gelöst. Diese Salbe wirdvom Apotheker in 2%-iger Konzentration hergestellt.Alternative ist ein Nitroglycerin-haltiges Fertigpräparat, dassbei entsprechender Veranlagung häufig Kopfschmerzen führt.Die konservativ Therapie ist langwierig und dauert unterUmständen bis zu 3 Monate.Wird die Fissur chronisch, entstehen seitlich Narben.Es entsteht ein kleines Geschwür, manchmal findet sichein kleiner Gang und/oder der innere Schließmuskelliegt im Wundgrund frei. Häufig findet man außeneine kleine Hautfalte (Vorpostenfalte).In diesem Stadium hilft häufig nur die Operation.In Narkose werden das gesamte Geschwür unddie Vorpostenfalte entfernt (Fissurektomie)und die Wunde offen über einen Zeitraumvon 4-6 Wochen zur Abheilung gebracht.Eine seitliche operative Einkerbung des Schließmuskels(laterale Sphincterotomie) wird auf Grund derMuskelschädigung heute nur noch in sehr seltenenFällen durchgeführt, wenn eine chronische Analfissurmit keiner anderen Methode zur Abheilung zu bringen ist.